Elvira Driediger: „Wir freuen uns, dass wir mit Florian Tietgen einen hervorragenden Fantasy-Autor gefunden haben. Wir alle sind sehr gespannt auf seinen ersten Roman, der im Herbst erscheinen soll. Vor allem interessieren uns die Reaktionen der Leser wegen des nicht alltäglichen Themas und des beeindruckenden Schreibstils des Autors.“

Florian Tietgen sagt zu seiner Motivation für seine Werke: „Als Autor beschäftigte ich mich wie auch schon als Schauspieler oder Künstler ebenfalls immer wieder mit der Seele des Menschen, mit den Auswirkungen, die ungewöhnliche und traumatisierende Ereignisse auf das Weiterleben haben. Auch für die Bewältigung eigener Erlebnisse war das Schreiben immer wieder eine gute Hilfe zur Verarbeitung und vor allem zur Sortierung. Schreiben ist ein spannender und bereichernder Vorgang.“ Am liebsten schreibt er in der ersten Person. „Nicht immer ist die Veröffentlichung die Motivation, sondern manchmal auch, über das Schreiben einen Weg zu sich selbst zu finden“.

Hintergrund: Geboren wurde Florian Tietgen im November 1959, zehn Minuten nach seinem Zwillingsbruder. Als ausgebildeter Erzieher war er pädagogisch lange Jahre als Jugendgruppenleiter bei der Theater Jugend Hamburg tätig. Schon als 13-Jähriger stand er „auf den Brettern, die die Welt bedeuten“ und sammelte so Erfahrungen als Schauspieler, Inspizient, Regieassistent und Autor. Das alles trainiert seiner Meinung nach die Empathie, geht es doch im Schauspiel auch darum, sich in Charaktere, in Mensch und Stücke hineinzufühlen und diese Gefühle für andere greifbar und plausibel zu machen.

Für den Broterwerb sammelte Florian Tietgen Erfahrungen als Briefzusteller, Lebensmittel- und Getränkehändler, Bäcker, Lastkraftfahrer, Supporter und Tester für Software. Dabei lernte der Schauspieler und Buchautor die Arbeitswelt in allen Farben und Facetten und ihren Schwierigkeiten kennen. Nebenbei absolvierte er Fortbildungen für Gesprächsführung und Kommunikation.

Außerberuflich stellte die Kunst in vielfältiger Form immer seine hauptsächliche Herausforderung dar, sei es im Theater, als bildender Künstler oder als Autor. Nach einer Ausstellung im Januar 1996 in der Hamburger Zinnschmelze reizte ihn vor allem der therapeutische Aspekt der Malerei. Er beschäftigte sich mit dem Ausdruck, den die Seele in Formen, Farben und Figuren findet. „Gerade abstrakte Malerei hilft uns sehr, das Denken einmal abzuschalten und sich rein auf das Gefühl zu verlassen. Und auch in der gegenständlichen Kunst offenbaren wir viel über uns oder können viel über uns entdecken“ bekräftigt der Hamburger Schriftsteller.

Er sieht sich als politischen Menschen, will gesellschaftliche Themen / Probleme ansprechen. Der Begriff Esoterik ist ihm eher unangenehm, lieber spricht er von Spiritualität. Er hat zuvor schon in Anthologien veröffentlicht und liest regelmäßig im Rahmen von „Spät-Lese“ im Hamburger Kulturhaus Dehnhaide im Süden Barmbeks.